Notladung (nicht nur) für Elektroautos

Elektromobilität ist ein Phänomen unserer Zeit, über das zunehmend gesprochen wird, und sie wird uns unsere zukünftige Mobilität – einen wichtigen Bestandteil des heutigen Lebensstils – sichern. Doch ist die Ladeinfrastruktur bereit für die massenhafte Verbreitung von Elektrofahrzeugen im Individualverkehr?

Elektromobilität in Europa

Erstens ist festzustellen, dass die derzeitige Situation im Bereich der Elektromobilität von einem EU-Land zum anderen sehr unterschiedlich ist. Norwegen zum Beispiel, einer der Pioniere der Elektromobilität, hat dank seiner langfristigen finanziellen Anreize für den Kauf eines Elektroautos anstelle eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor wertvolle praktische Erfahrungen gesammelt. Es ist ratsam, daraus zu lernen und in der Tschechischen Republik nicht die gleichen Fehler zu wiederholen. Eines der Hauptdefizite der derzeitigen Elektromobilität ist die unterdimensionierte Ladeinfrastruktur, insbesondere in Ballungsräumen. Das Foto links veranschaulicht etwas übertrieben, wie es dort eines Tages aussehen könnte.

Quelle: autoforum.cz

Obwohl die Verbreitung von Elektroautos in der Tschechischen Republik noch lange nicht so groß ist wie in Norwegen, gibt es bereits vereinzelt Probleme in Wohnsiedlungen in tschechischen Städten. Wie das folgende Foto aus dem Prager Stadtteil Chodov zeigt, führt ein einphasiges Kabel vom x. Stock eines Wohnblocks zu einem Elektroauto oder Plug-in-Hybrid.

Was wird in 2 bis 3 Jahren passieren, wenn die Elektromobilität in der Tschechischen Republik deutlich zunehmen wird? Wird es wie in Norwegen aussehen? Die Sicherstellung einer ausreichenden Anzahl von öffentlichen Ladestationen ist entscheidend für die Nachhaltigkeit der Elektromobilität, denn sie ist einer der entscheidenden Parameter dafür, ob mehr tschechische Autofahrer den Weg zu reinen Elektrofahrzeugen finden werden. Nicht jeder wird die Möglichkeit haben, sein Auto über Nacht zu Hause in der Garage oder tagsüber am Arbeitsplatz zu laden.

Tragbarer Batteriespeicher für die Notladung

Ladeinfrastruktur

Derzeit werden – auch in der Tschechischen Republik – enorme Summen in ein Netz von stationären Ladestationen investiert und auch die Nutzung eines Straßenbeleuchtungsnetzes wird in Betracht gezogen. Trotz des schrittweisen Ausbaus der Lademöglichkeiten wird die Zahl der Ladestationen in den kommenden Jahren wahrscheinlich nicht ausreichen. Es ist daher notwendig, nach Alternativen für das Notladen von Elektrofahrzeugen zu suchen, zum Beispiel wenn ein Fahrzeug eine stationäre Ladestation nicht erreicht oder nachts auf einem Parkplatz einige kWh aufladen muss, um morgens eine stationäre Schnellladestation zu erreichen. Aktuelle Erkenntnisse und Erfahrungen, vor allem aus dem Ausland, zeigen, dass mobiles Laden im Notfall notwendig sein wird, z. B. als Service für Besitzer und Betreiber von Elektrofahrzeugen.

Und genau auf solche Situationen zielt der neue modulare Batterie-Backup-Energiespeicher ab, der vor allem für die Elektromobilitäts- und Energiewirtschaft konzipiert ist. Es handelt sich um einen leicht tragbaren Batteriespeicher, dessen Gesamtkapazität in kWh durch die Anzahl der übereinander angeordneten Einzelmodule bestimmt wird. Er kann sowohl im Innen- als auch Außenbereich als Backup-Energiequelle eingesetzt werden (z. B. auf Baustellen im Fahrzeug zur Notladung in Situationen, in denen ein Elektrofahrzeug aufgrund widriger Betriebsbedingungen eine stationäre Ladestation nicht erreichen kann).

Second-Life-Batterien in der Praxis: Tragbare Batteriespeicher für die Notladung

Das Unternehmen nano power a.s., das an der Vermarktung und Markteinführung eines modularen Batterie-Backup-Speichersystems beteiligt ist, hat sich zum Ziel gesetzt, in diesem Gerät vorrangig Batteriemodule zu verwenden, die von seinen Kunden im öffentlichen Verkehrswesen (hauptsächlich Elektrobusse und Oberleitungsbusse) ausrangiert werden. Auf diese Weise können diese Batterien eine „zweite Chance“ für ein zweites Leben und ihre Wiederverwendung erhalten. Die geringeren Spitzenströme und die leicht reduzierte Gesamtkapazität in kWh stellen für diese Anwendung fast keine Einschränkung dar. Gleichzeitig bietet diese Zweitnutzung aus wirtschaftlicher Sicht ein erhebliches Marktpotenzial. Das Gerät wurde in Zusammenarbeit des CTU-Universitätszentrums (www.uceeb.cz) und PLOMER Engineering (www.plomer-engineering.cz) entwickelt.

Wir sind zuversichtlich, dass diese Vorrichtung den wachsenden Markt für Elektrofahrzeuge und umweltfreundliche Verkehrsmittel in den kommenden Jahren unterstützen wird. Eine Reservestromquelle, z. B. auf Rastplätzen, Tankstellenparkplätzen oder in einem Servicefahrzeug, wird ein wesentliches Hindernis für die derzeitige Nutzung von Elektrofahrzeugen beseitigen – die stark schwankende Reichweite je nach Betriebsbedingungen, die nicht immer richtig eingeschätzt und vorhergesagt werden kann. Eine sekundäre positive Auswirkung des Projekts auf die Umwelt ist die Verringerung der CO2-Emissionen durch Abgase, indem der Einsatz von Elektrofahrzeugen im Straßengüterverkehr gefördert wird.

Diese Notsituationen, in denen die Stromkapazität nicht ausreicht, um das Ziel zu erreichen, treten bereits auf und werden mit der wachsenden Zahl von Elektrofahrzeugen noch weiter zunehmen. Ziel ist es daher in erster Linie, einem stehenden Elektrofahrzeug zu ermöglichen, seine Batterien innerhalb von 5 bis 10 Minuten ausreichend zu laden und den kurzen notwendigen Weg bis zu einer stationären Ladestation zurückzulegen.


Optionen für die Verwendung eines Notladegeräts

Es wird erwartet, dass das Notladegerät im Rahmen eines Pilotprojekts in Prag und unmittelbarer Umgebung angeboten wird, wo sich die Elektromobilität in den kommenden Jahren voraussichtlich stark entwickeln wird. Im Falle des Einbaus in ein Servicefahrzeug (z. B. Energieversorger) wird es den umweltfreundlichen Verkehr in Prag unterstützen, den Komfort und die Dienstleistungen für Elektrofahrzeugnutzer erhöhen und die negativen Umweltauswirkungen der Hauptstadt reduzieren. Gleichzeitig wird es möglich sein, das Endprodukt bei Bedarf auf einem Anhänger zu installieren und es so leicht an Orte zu transportieren, an denen eine Notstromquelle benötigt wird.

Künftig könnte die Notstromversorgung ein fester Bestandteil der obligatorischen Haftpflichtversicherung werden, ähnlich wie die Assistenzdienste für konventionell angetriebene Autos. Damit soll vor allem die Praxistauglichkeit der Elektromobilität nicht nur in der Stadt, sondern auch außerhalb der Stadt verbessert werden. Auch wenn die Entwicklung der Elektromobilität in den nächsten Jahren dank der massiven Unterstützung aus Brüssel unausweichlich ist, wird erst die praktische Erfahrung im Betrieb in größerem Maßstab ihre langfristige Nachhaltigkeit und Sinnhaftigkeit belegen.